Der Arbeitskreis „Reise ins jüdische Ostfriesland“ unternimmt am 10. Juni 2023 einen geführten Rundgang durch das Erinnerungszentrum des ehemaligen Durchgangslagers Westerbork in der niederländischen Provinz Drenthe. Die Veranstaltung ist kostenlos und wird gefördert durch das Interreg VI A-Programm Deutschland-Nederland. Es handelt sich dabei um eine Kooperation zwischen der Folkingestraat Synagoge Groningen und der Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft unter besonderer Mitwirkung von Alie Noorlag von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland.
Um Anmeldung wird gebeten: 04941 1799-57 / kultur@ostfriesischelandschaft.de (Dr. Welf-Gerrit Otto).
Treffpunkt:
10: 45 Herinneringscentrum Kamp Westerbork, Oosthalen 8, 9414 TG Hooghalen. An- und Abreise sind selbständig zu organisieren. Eine Anfahrtsskizze findet sich hier.
Ablauf:
- 11:00 Ankunft. Einführung mit Film in der Haupthalle des Museums
- 11:45 Museum. Besichtigung der Ausstellung
- 12:30 Pause. Der Hauptsaal ist für das mitgebrachte Mittagessen reserviert (Teilnehmende werden gebeten, sich etwas zu Essen und zu Trinken mitzubringen)
- 13:10 Shuttlebus. Die Gruppe fährt mit dem Bus zum ehemaligen Lagergelände
- 13:20 Lagerbereich. Rundgang durch das Lagergelände mit José Martin, Herinneringscentrum
- 14:40 Shuttlebus. Rückfahrt mit dem Bus zum Museum
- 14:50 Haupthalle. Impulsvortrag: Anke Kuczinski, Leitung Jüdisches Museum August-Gottschalk-Haus, Esens
- 15:30 Haupthalle. Diskussion und Austausch der Teilnehmenden
- 16:30 Abreise. Ende der Veranstaltung
Geschichte:
Das Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork war in den deutsch besetzten Niederlanden eines der beiden zentralen Durchgangslager (KZ-Sammellager), von wo aus niederländische oder sich in den Niederlanden aufhaltende deutsche Juden in andere Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert wurden. In den Niederlanden ist der Begriff Kamp W. bzw. Concentratiekamp W. verbreitet. Vor der Nutzung als KZ hatten die Niederländer hier aus dem Reich geflüchtete Juden interniert.
Seit 1983 befindet sich ein Erinnerungszentrum in der Nähe des ehemaligen Lagers, in dem die Geschichte des Durchgangslagers Westerbork dargestellt wird. Das Grundstück des ehemaligen Lagers ist heute eine freie Fläche inmitten eines Waldgeländes. Dreieckige Steine markieren die Positionen der ehemaligen Baracken und Gleise.