Symposium FrauenLeben in Ostfriesland
Am 29. Mai 2010 fand in der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden anlässlich des Oll‘ Mai Festaktes ein Symposium zum Thema „Kulturtourismus in Ostfriesland“ statt.1 Die Kulturagentur als Ausrichterin der jährlichen Festveranstaltung der Ostfriesischen Landschaft hatte damit den ersten Meilenstein zum diesem Thema in Bezug auf die Region gesetzt.
So stellte Prof. Dr. Enno Schmoll von der Jade Hochschule Wilhelmshaven, Fachbereich Wirtschaft, Studiengang Tourismuswirtschaft bereits damals die Frage: „Tourismus für die Kultur in Ostfriesland? – Inwiefern Tourismus die Kultur einer Region fördern kann“. Im Jahr 2010 stand die Region mit ihrem „Kulturnetzwerk Ostfriesland“ noch am Anfang, sie hat sich bis heute zu einer wahren Erfolgsgeschichte entwickelt. Seitdem wurde das „Kulturnetzwerk Ostfriesland“ sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene mit Auszeichnungen als Best-Practice-Region prämiert. Es wurde am 25. Februar 2010 im Deutschen Bundestag im Rahmen einer kulturtouristischen Debatte als herausragendes Beispiel für Kulturtourismus in ländlichen Räumen vorgestellt und im September 2015 in Berlin mit dem Sonderpreis der Wüstenrot Stiftung ausgezeichnet.
Jetzt, zehn Jahre später, greift die Kulturagentur erneut das Thema auf und stellt thematisch ein Symposium zu „Frauen-Leben in Ostfriesland – Kulturtourismus in ländlichen Räumen“ zusammen. Diese Veranstaltung baut auf dem bisher erreichten Ziel auf, dass Ostfriesland als kulturell und qualitativ hochwertig wahrgenommen wird. Bei der nächsten Veranstaltung mit dem Schwerpunktthema werden erstmalig mehrere Aspekte kombiniert: „FrauenLeben in Ostfriesland“ in Verbindung mit dem Kulturtourismus in ländlichen Destinationen. Damit sind zwei Ziele angestrebt: zum einen wird die weibliche Geschichte Ostfrieslands sichtbarer gemacht. Viele kulturtouristische Angebote unter dem weiblichen Aspekt in der Region werden vorgestellt und zeigen, dass Ostfriesland schon immer von starken Frauen geprägt war, die Geschichte geschrieben haben und sich aktiv in die Belange eingebracht haben. Zum anderen wird gezeigt, dass ländliche Räume durchaus attraktive kulturelle Angebote zu bieten haben. Dies soll an einem bedeutenden europäischen Beispiel dargelegt werden. Das Hexenmahnmal in Steilneset, Nordnorwegen beweist, dass die Geschichte einer Region für Tourist*innen von Bedeutung sein kann und Besucher*innen aus der ganzen Welt anzieht.
Wir wünschen uns mit diesem Symposium, dass Ostfriesland sich stetig weiterentwickelt, hin zu einer ländlichen Region, in der man Ruhe und Erholung finden kann und dabei authentische hochwertige Kulturangebote, die den Geist und die Seele anregen. Bereits auf dem Oll‘ Mai 2010 schrieb der Südtiroler Dr. Christoph Engl: „Vor allem im Tourismus bedeutet dies, dass die Sehnsucht nach dem wächst, was verwurzelt ist und damit den Unterschied zu allem anderen ausmacht, die Moden überdauert und Authentizität nach vorne schiebt“.
Leider musste am 12. März 2020, nur Stunden vor Beginn der Veranstaltung, das Symposium abgesagt werden. Obwohl sich sehr viele Interessierte dafür angemeldet hatten, lag uns das Wohl der Menschen am Herzen. Als Präventionsmaßnahme und auf Grund der sich ausbreitenden Corona Pandemie, entschieden wir uns schweren Herzens für eine Absage. Da alle Vorträge bereits vorlagen, möchten wir Ihnen die spannenden Themen und Ergebnisse nicht vorenthalten. Die vorliegende Dokumentation enthält alle Redebeiträge. Eine lebhafte Diskussion darüber können wir gerne zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.
Ein Dank zum Schluss: Förderprojekte benötigen immer eine Unterstützung, damit sie erfolgreich auf den Weg gebracht werden können. Von daher gilt mein besonderer Dank der Schirmfrau der Bundesmodellregion „FrauenLeben in Ostfriesland“, Gitta Connemann MdB.
Ich wünsche Ihnen viele neue und interessante Erkenntnisse beim Lesen der vorliegenden Dokumentation.
Ihre Katrin Rodrian