• Ehemalige Juedische Schule Leer (Foto: Matthias Süßen)

Exkursion zur Ehemaligen Jüdischen Schule Leer

Exkursion
Do
18.09.2025 10:00 Uhr
12:30 Uhr
Ehemalige Jüdische Schule Leer
Kostenfrei

Wir laden Sie herzlich ein zur Exkursion zur Ehemaligen Jüdischen Schule Leer. Die Teilnahme ist kostenlos und die Anreise erfolgt individuell. Bitte melden Sie sich per E-Mail an: otto@ostfriesischelandschaft.de an.

Susanne Bracht, die Leiterin der Gedenk- und Begegnungsstätte, führt durch die neugestaltete Dauerausstellung und gibt einen Einblick in die pädagogischen Angebote, die schulischen Anfragen, die Vernetzung der Einrichtung sowie zu Veranstaltungen zur Aktualität jüdischen Lebens. Im Anschluss gibt es genügend Zeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über die Eindrücke auszutauschen. Bei der Veranstaltung handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Ehemaligen Jüdischen Schule Leer und der Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft.

Die Ehemalige Jüdische Schule Leer ist ein bedeutendes kulturelles und historisches Gebäude. Im Jahre 1793 erbaute die jüdische Gemeinde von Leer ihre erste Synagoge. 1803 eröffnete sie auf Empfehlung der Kriegs- und Domänenkammer in Aurich eine jüdische Elementarschule in Leer. Die wohlhabende Familie Katz unterstützte ihre Gemeinde bei der Errichtung beider Bauten mit einer großen Geldspende. Im Eröffnungsjahr besuchten 17 Kinder die Schule. In der Zeit des Nationalsozialismus litten die jüdischen Schüler an den städtischen Schulen zunehmend unter der Diskriminierung ihrer Mitschüler. Um den Bestand ihrer Elementarschule zu sichern, zahlten die Eltern der Schüler ab September 1933 wöchentlich einen festen Beitrag. Deren Schülerzahl wuchs nach 1933 stark an, da die jüdischen Schüler der städtischen Schulen diese nach und nach verlassen mussten. 1935 feierte die Gemeinde noch den 50. Jahrestag der Synagogeneinweihung sowie den 25. Jahrestag der Schuleröffnung mit einem dreitägigen Fest. Dabei wurden dem Lehrer für die Schule hohe Geldspenden zur Erweiterung der Schülerbibliothek zur Verfügung gestellt. Im Jahre 1937 besuchten noch 37 Kinder die jüdische Schule. Diese wurde nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 noch bis 1939 aktiv genutzt. Nach der Zerstörung der Synagoge verlegte die Gemeinde ihre Gottesdienste in die Schulräume. Nach der erzwungenen Schließung der Bildungseinrichtung durch die Nationalsozialisten musste die Gemeinde das Gebäude im Sommer 1939 an die Stadt Leer zwangsverkaufen. Die verbliebenen Schüler wurden bis zum Frühjahr 1940 im Haus des Gastwirts David Hirschberg an der Kampstraße unterrichtet, ehe die Nationalsozialisten die Schule am 23. Februar 1940 offiziell schlossen.

Heute beherbergt das Gebäude eine Ausstellung, die die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Leer und die Schicksale der jüdischen Schüler dokumentiert. Durch die sorgfältig kuratierten Exponate wird die Vergangenheit lebendig und trägt zum Verständnis der jüdischen Kultur und Geschichte in Ostfriesland bei. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen bereichernden Austausch.

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