Geburtstag
25 Jahre und immer noch nicht verheiratet – Alte Schachtel
Das ist auch heute der Zeitpunkt, zu dem die Gemeinschaft junge Menschen darauf hinweist, was ihre „wahre Bestimmung“ ist, nämlich sich „auf ewig zu binden“ und eine Familie zu gründen. Alle Bräuche rund um diesen Geburtstag sind Anlass, ein Zeichen zu setzen und sie vorzuwarnen, damit sie nicht als alte Schachtel oder alte Socke enden. Zum 25. Geburtstag bringen Freunde und Verwandte einer Frau deshalb eine Girlande am Gartenzaun oder einen Bogen über der Tür an, der meist aus Zigarettenschachteln besteht, welche zuvor auf eine Schnur aufgezogen wurden. So soll die Frau öffentlich als alte Schachtel deklariert werden. Männern hingegen werden Socken und zusätzlich leere Flaschen gut sichtbar zur Straßenseite des Hauses als Symbol für ihren neuen Status als alte Socke in Form einer Girlande befestigt.
30 Jahre … und immer noch nicht verheiratet – alte Socke
Vom Treppenfegen, Klinkenputzen und dem Freiküssen: Eine in der gesamten Region beliebte Form der „Bestrafung“ für noch Unverheiratete sieht für noch ledige Männer zu ihrem 30. Geburtstag vor, dass sie eine Treppe fegen. Dafür werfen Freunde und Bekannte Kronkorken oder andere kleinteilige Gegenstände auf die Treppen möglichst öffentlicher Gebäude wie Kirchen oder Rathäuser und lassen das Geburtstagskind solange fegen, bis es von einer Jungfrau „freigeküsst“ wird. In Emden hat sich seit den 1980er Jahren eingebürgert, die Delft-Treppe zu fegen. Frauen müssen als Strafe für ihre Ehelosigkeit mancherorts solange die Klinke eines öffentlichen Gebäudes putzen, bis sich ein junger Mann erbarmt und sie „freiküsst“.