Bleibt der Verstorbene im Haus und wird nicht vom Bestatter abgeholt, dann lädt der Dodenbidder zum Inleggen ein.
Der Tote wird für die Beerdigung hergerichtet, das heißt er wird gewaschen, ihm wird sein bestes Kleidungsstück angezogen, und der Blumenschmuck wird aufgestellt. Das Inleggen ist dem sogenannten Einsargen oder Aufbahren vergleichbar. Auch im 21. Jahrhundert ermöglicht es die Bestattungsverordnung von 1871, das Inleggen auszuüben. Verstirbt der Angehörige in einem Hospiz oder Krankenhaus, so wird er durch einen Bestattungsunternehmer abgeholt und für die Beerdigung vorbereitet. Verbleibt der Verstorbene im Haus, so wird er in der Regel drei Tage bis zur Beerdigung im offenen Sarg aufgebahrt. Am Abend vor der Trauerfeier treffen sich Nachbarschaft, Verwandtschaft und Freunde im Trauerhaus zum traditionellen Inleggen und Upwiesen, wobei dem Toten die letzte Ehre erwiesen wird. Gemeinsam nehmen sie Abschied und begehen mit dem Pastor die Andacht. In manchen Gebieten Ostfrieslands wird am offenen Sarg gemeinsam Tee getrunken.
Auf dem Weg zur Aussegnung treffen sich in den Gemeinden rund um Hesel und Firrel beim Tod eines Gemeindemitgliedes zumeist die Frauen vor dem Haus des Verstorbenen und stimmen das Lied „Lasst mich gehen“ an, bis der Leichnam aus dem Haus getragen wird.