»Mit KIO gestalten Kultur und Tourismus gemeinsam die Zukunft unserer Region. Klimagerecht, digital, ostfriesich nachhaltig.«
Im Rahmen des von 2025 bis 2027 angelegten Kooperationsprojektes der Ostfriesland Tourismus GmbH und der Ostfriesischen Landschaft sollen gemeinsam mit den Netzwerkpartnern aus Kultur und Tourismus innovative Strategien entwickelt werden, um Ostfriesland als grüne Kulturregion und smarte Reisedestination fortzuentwickeln. Es soll die einzigartige Kultur und Geschichte Ostfrieslands hervorheben und zugleich nachhaltige Entwicklung und Gemeinschaftsengagement fördern.
Ostfriesland ist Land von Menschenhand. Mit Wasser, Wetter und Wind beschäftigen sich die Menschen in Ostfriesland ja eigentlich schon immer. Das Land und seine Eigenheiten haben das Leben hier geprägt. »Gott schuf das Meer, der Friese schuf die Küste.«, heißt es nicht umsonst. Durch Deichbau, Moorkolonisation, Windkraft. Wenn also jemand weiß, sich mit den Herausforderungen der Natur zu arrangieren, dann die Menschen dieses Landstrichs, der wie kein zweiter gleichermaßen von Menschenhand wie Naturgewalten geprägt ist.
Doch das Klima ändert sich. Und die Herausforderungen verändern sich seit geraumer Zeit merklich. Der globale Klimawandel findet nicht mehr weit weg am Polarkreis oder in der Südsee statt (was er noch nie tat), sondern er wird auch hier bei uns spürbar. Trockenheit, Starkregen, steigender Meeresspiegel. Gerade Ostfriesland mit seiner Lage hinter dem Deich ist besonders betroffen. Als Küstenlandschaft, als Landwirtschaftsregion, als Tourismusziel.
Wer, wenn nicht wir …? Die jahrhundertelangen Erfahrungen im Umgang mit solchen Bedrohungen, der fortwährende Anpassungswille und lebhafte Erfindungsgeist hier in der Region machen jedoch Hoffnung: Wer, wenn nicht die Ostfriesen, hat das Zeug dazu, auch diese neuen Herausforderungen zu meistern und sich zukunftsfähig aufzustellen?
Dazu kann die Kultur ihren Beitrag leisten. Denn bei der Bewältigung des Klimawandels handelt es sich eben nicht nur um eine rein technische, sondern vor allem um eine gesellschaftliche Aufgabe. Kultur bringt Menschen und Ansichten zusammen. Sie schafft Räume für Verständigung und gemeinsame Ideen. Das ist angesichts der Herausforderungen des Klimawandels wichtig. Denn nur gemeinsam können wir das Problem lösen.
Eine wichtige Rolle spielt dabei der Tourismus. Gerade in unserer Region profitiert das kulturelle Leben von vielen Besuchern und Urlaubern. Und darin liegt eine große Chance, etwas anzustoßen: Was wir hier tun und zeigen, und wie wir es tun, betrifft eben nicht nur die Menschen vor Ort, sondern strahlt stets auch über die Grenzen Ostfrieslands hinaus.
Hier setzt das KIO-Projekt an: Gemeinsam wollen die Ostfriesische Landschaft und die Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG) in den kommenden drei Jahren die besonderen Potentiale Ostfrieslands fördern und die Kulturtätigen und kulturtouristischen Einrichtungen auf dem Weg zu mehr Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit unterstützen. Zusammen mit den Kulturtätigen und Tourismusorganisationen sollen Wege und Formate entwickelt werden, die das Thema in die Region tragen und dort wie selbstverständlich verankern. Das betrifft sowohl das konkrete, tagtägliche Handeln und Auftreten im Kultur- und Tourismusbereich als auch die kulturellen Inhalte in ihrer Vermittlung und Darbietung.
Die Ostfriesische Landschaft möchte mit den Kulturtätigen in einen offenen und konstruktiven Austausch darüber treten, was die Kultur für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Ostfriesland braucht. Dafür hält das Projekt Orientierungswissen, Weiterbildungsangebote und Unterstützung bereit. Ein Klima-Leitfdaden, spezielle Schulungsangebote, ein besonderes thematisches Marketing (»Wind – Wasser – Weite«) und eine pragmatische Kulturförderung gehören ebenso dazu wie die unkomplizierte Vernetzung aller Akteure über bestehende Grenzen hinweg. Es geht um Kontaktflächen und Synergien.
»Zuallererst aber haben wir ein offenes Ohr für die Ideen der Kultur selbst. Wir verstehen uns als Anlaufstelle für Fragen zum Thema. Dann schauen wir gemeinsam, was geht. Wir sind eine Ideenbörse, aus der alle schöpfen können. Pragmatisch und ergebnisorientiert. Und etwas Geld haben wir auch, um tolle Ideen und prima Ansätze im Kulturbereich zu fördern und sichtbar werden zu lassen. Am Ende geht es uns darum, das kreative Potential unserer Kulturtätigen für einen ostfriesischen Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit nutzbar zu machen.«, fasst Projektleiter Cai-Olaf Wilgeroth die Ziele von KIO zusammen.
Die Ostfriesland Tourismus GmbH verstärkt dies durch innovative Ansätze zur vermehrten Digitalisierung der kulturtouristischen Erlebnisse sowie durch die breitenwirksame touristische Vermarktung der neuen, nachhaltigen Angebote. Neue, attraktive Ostfriesland Videos, ein eigener Podcast mit Geschichten und Menschen aus der Region, spielerische Vermittlungsansätze (Gamification/Apps) und atmosphärisch besondere Events werden die reiche Kultur und die lebendigen Traditionen von Ostfriesland in den Vordergrund stellen und dabei auch die neuen nachhaltigen Ansätze betonen. Von diesen innovativen, digitalen Formate wird der Kulturtourismus in Ostfriesland für die Zukunft verstärkt profitieren. Kulturtätige und Tourismusverantwortliche erhalten neue Inhalte und Werkzeuge, um ihr Angebot zeitgemäß und publikumswirksam zu gestalten. Eigene Landing-Pages mit den Ergebnissen beider Projektpartner und ein sogenantes Content-Hub mit flexibel nutzbaren kulturtouristischen Inhalten gewährleisten den Ertrag des Projektes über dessen Lauzeit hinaus.
Gefördert wird das Kooperationsprojekt »KulTour-Innovationen für Ostfriesland« (KIO) der Ostfriesland Tourismus GmbH und der Ostfriesischen Landschaft durch die NBank, die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund sowie die kreisfreie Stadt Emden.
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Ihre KIO-Ansprechpartner bei der Ostfriesischen Landschaft:
Cai-Olaf Wilgeroth (Projektleitung) | 04941-1799-55 | wilgeroth@ostfriesischelandschaft.de
Sophie Charlotte Hahn (Projektassistenz) | 04941-1799-56 | hahn@ostfriesischelandschaft.de

Abbildung oben: Die Wasserschöpfmühle Agnes in Südbrookmerland. Heute dient die Mühle, entgegen dem ursprünglichen Zweck, der Bewässerung des Feuchtbiotops (Foto: Matthias Süßen)
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