Es muss ja nicht immer eine Sturmflut sein. Der Klimawandel hat viele Gesichter. Und er findet auch hier bei uns statt. Gerade ist eher zu wenig Wasser das Problem. Die langanhaltende Trockenheit setzt der Landwirtschaft zu. Umgekehrt haben vermutlich viele noch die Bilder aus dem Ahrtal 2021 vor Augen. Das Wetter wird unberechenbarer. Die altbekannten, saisonalen Verlässlichkeiten lösen sich auf. Im Sommer gibt es Starkregen und Dürre. Der Winter findet kaum noch statt.
»Früher konnten wir jeden Winter Schlittschuh laufen auf den Kanälen und Slooten. Und heute …? Die Niederländer fahren zum Schöfeln ja extra nach Schweden …«
Während also an eine Schneekatastrophe wie die zum Jahreswechsel 1978/79 kaum noch vorstellbar erscheint, berichtet das europäische Erdbeobachtungsprogramm »Copernicus« für das Jahr 2024 neue Allzeit-Hitzerekorde. Europa ist dabei der sich am schnellsten erwärmende Kontinent. Gleichzeitig war das vergangene Jahr eines der feuchtesten Jahre seit 1950 (hier geht es zum Bericht). Die typische, vorgebliche Widersprüchlichkeit des Klimawandels wird hieran einmal mehr deutlich.
Das alles sind die großen Entwicklungslinien im Zusammenhang mit der Klimakrise, belegbar mit akribisch gesammelten wissenschaftlichen Daten.
Aber wie steht es um die kleinen Auswirkungen vor unserer Haustür? Woran sehen wir, dass sich etwas verändert? Was fällt uns auf, dass früher mal anders war? Dass die Natur sich anders verhält, als wir es bisher kannten? Dass die Landschaft heute anders aussieht? Insgesamt oder im ganz Kleinen … Was fehlt, was ist neu? Jede und jeder wird da schon einmal bei sich gedacht haben: »Das ist er wohl, der Klimawandel. Das war doch früher nicht so …!«
Und jede und jeder hat dementsprechend eigene Bilder im Kopf, achtet – je nach Blickwinkel – auf andere Details in seinem Umfeld. Schicken Sie uns diese Beobachtungen und Bilder! Wir möchten wissen, was Ihnen ins Auge springt. Erzählen sie uns auch kurz, warum und woran sich hier für Sie der Klimawandel zeigt. Damit wir alle uns ein Bild davon machen können, was Ostfriesland zum Klimawandel bewegt.
Egal ob spontane Schnappschüsse oder geduldvolle Fotografien … Wir sammeln alle Eindrücke und möchten diese auch gerne zeigen (*). So entsteht ein vielfältiges Mosaik, dass zeigt, wie sorgfältig und die Menschen in Ostfriesland ihre Region beobachten. Und wie sensibel sie dafür sind, was es hier für uns alle zu bewahren gilt.
Schicken Sie Ihre Fotos bitte an kio@ostfriesischelandschaft.de
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*Wenn Sie uns ihre Bilder zur Verfügung stellen, möchten wir damit gerne weiterarbeiten und diese für unsere Zwecke im Rahmen von sozialen und digitalen Medien sowie gegebenenfalls für Veröffentlichungen des KIO-Projekts nutzen. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung hinsichtlich der Nutzungsrechte am Bild. Bitte sprechen Sie uns diese bei Übermittlung Ihrer Bilder deutlich aus. Vielen Dank! Eine Nutzung erfolgt dann unter Nennung der urheberrechtlichen Angaben und kann von Ihnen jederzeit widerrufen werden.
Abbildungen oben: Austernfischer bei Sturmflut auf Spiekeroog Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer im November 2017 (Stephan Sprinz, Mannheim, Verwendung unter CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons, Link zum Bild) | UFZ-Dürremonitor, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Karte Gesamtboden: Niedersachsen (14.2.2024).