Praxisleitfaden nachhaltiger Kulturtourismus
2016 setzte die Deutsche UNESCO-Kommission die „Ostfriesische Teekultur“ auf die nationale Liste des Immateriellen Kulturerbes. Die Teekultur steht für Ostfriesland ebenso wie das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer, die plattdeutsche Sprache sowie die Friesische Freiheit, ein weltweit einmaliges historisches Phänomen. Sie alle prägen die Einmaligkeit einer ganzen Region.
300 Liter Tee trinken Ostfriesen durchschnittlich jährlich pro Kopf. Damit sind sie die Weltmeister im Teetrinken, gefolgt von Kuwait mit 270 Litern und Irland mit 250 Litern pro Kopf pro Jahr. Verbunden ist der Genuss des Tees mit der sog. Ostfriesischen Teezeremonie, der eine Abfolge ritueller Handlungen zugrunde liegt.
Diese geht auf das frühe 17. Jahrhundert zurück, nachdem im Jahr 1610 erstmals Schiffe der niederländischen Ostindien Kompagnie das neue Teekraut aus Übersee importierten und Tee sich schnell zu einem Modegetränk entwickelte. Dieser Genuss hat sich vor allem in Ostfriesland bis heute erhalten.
[Henning Gädeken, „Wenn wij kenn Tee hebben, muten wij starben!“, ein Teekraut aus Übersee erobert Ostfriesland“, Norderstedt 2016]
Der Praxisleitfaden gibt Tipps und Hinweise, wie das Immaterielle Kulturerbe „Ostfriesische Teekultur“ weiter kulturtouristisch Inwert gesetzt werden kann und gibt gleichzeitig in seiner Modellhaftigkeit Hinweise zu anderen Immateriellen Kulturerben in Niedersachsen und darüber hinaus.