Mit »KIO« fördern wir richtig gute Kulturprojekte, die sich Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben haben. Künstler, Museen, Theater und Kulturvereine tragen so auf ihre je eigene Art dazu bei, Ostfriesland auf den Weg in eine klimagerechte und lebenswerte Zukunft zu bringen. Hier zeigen wir, wie kreativ und engagiert Ostfrieslands Kultur ist, wenn es darum geht, mit guten Ideen voranzugehen und wichtige Impulse zu setzen.
»Klimakunst im Dialog«
– KultHuus Wittmunder Netzwerk e.V. | Laufzeit: 01/2026 bis 11/2026 –
»Kunst und Klimaschutz gehen wunderbar zusammen: Im Mittelpunkt des Interesses stehen der Mensch, die Welt, das Leben. Was also wäre besser geeignet als ein ambitioniertes Kunstprojekt, um die Notwendigkeit des Klimaschutzes zu thematisieren? Die Mittel der Kunst geben uns die Möglichkeit, zu zeigen, wo der Mensch hier steht und die Sinne der Menschen direkt zu erreichen.«
– Walter Ruß –
Die Beschäftigung mit dem Klima und dem täglichen Wetter ist für Ostfriesland eine jahrhundertealte, überlebensnotwendige Kulturtechnik. Dies und die unmittelbare Betroffenheit der Region durch den einsetzenden Klimawandel steht im Mittelpunkt unseres Projektes. Eine kleine Künstlergruppe hat sich zusammengefunden, um diesen Gedanken mit ihren sehr unterschiedlichen Gestaltungsideen aus Malerei, Holzschnitt, Keramik oder Bildhauerei deutlich und nachvollziehbar zu machen. Der Betrachtende soll einen ästhetischen und emotionalen Zugang angeboten bekommen und gleichzeitig die Gelegenheit erhalten, sich selbst kreativ in den Reflexionsprozess einzubringen, gleichsam mit der »Klimakunst in Dialog« zu treten und dadurch selbst Teil des Projektes zu werden.
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Das »KultHuus Wittmunder Netzwerke e.V.« ist eine 2025 gegründete Vereinigung von Wittmunder Vereinen und kulturinteressierten Bürgern, die sich die optimierte Repräsentanz und gesteigerte Wahrnehmbarkeit der örtlichen Kulturinitiativen und -projekte zum Ziel gesetzt hat.
KultHuus Wittmunder Netzwerke e.V. | Drostenstraße 13 | 26409 Wittmund | Tel. 0162-1539537 | walter_russ@web.de | www.kulthuus-wittmund.de
Weitere Informationen gibt’s hier bei KultinO.
»Deichgespräche«
– Zukunft Wattenland e.V. | 01/2026 bis 12/2026 –
»Der Deich steht symbolisch für das fortwährende Aufeinandertreffen von Natur und Kultur. Dort setzt sich der Mensch seit Jahrhunderten mit dem Meer auseinander. Und obwohl der Deich der Natur eine Grenze zieht, funktioniert unser Leben hier doch nur in bewusster Rücksicht auf den Takt der Gezeiten. Mit den Deichgesprächen wollen wir auf die Notwendigkeit dieser Rücksichtnahme hinweisen und daran erinnern, dass es letztlich nur mit der Natur geht und nicht gegen sie.«
– Joke Pouliart –
Der historische Gulfhof Friedrichsgroden von 1850 in Carolinensiel liegt hinter dem Deich von 1765 und damit in einer Landschaft, die dem Meer vom Menschen über Jahrhunderte durch Landgewinnung und Deichbau abgerungen wurde. Die Region ist geprägt durch Ebbe und Flut, wiederkehrende Sturmfluten und die fortwährende Auseinandersetzung des Menschen mit den Kräften der Natur. Angesichts der Klimaerwärmung und des steigenden Meeresspiegels stehen heutige und zukünftige Generationen vor nicht weniger großen Herausforderungen. Die heutigen Deiche versprechen hier nur eine vermeintliche Sicherheit.
Das Projekt »Deichgespräche» des Vereins »Zukunft Wattenland e.V.« möchte diese besondere kulturhistorische Situation in der Harlebucht aufgreifen und das gesamte Gebiet als Ort und Gegenstand der Reflexion, Begegnung und kulturellen Auseinandersetzung mit dem Thema Klimawandel und Anpassung etablieren.
Die „Deichgespräche“ verbinden Kulturprogramm und Diskurs. Vorträge von Expertinnen und Experten zu Klimawandel, Küstenschutz, Kulturgeschichte und Zukunftsaussichten werden mit passenden kulturellen Beiträgen wie Lesungen, Musik, Theater oder Ausstellungen in Kontakt gebracht, welche sich mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Lebens am Deich auf ihre je eigene künstlerisch Art befassen. Mitmachformate und Workshops beziehen zudem Gäste und Einheimische immer wieder aktiv ein.
Das Format versteht Kultur als Erzählerin von Geschichten – über Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges. So entsteht Plattform, um über Klima-, Umwelt- und Naturschutz in Ostfriesland zu informieren und gemeinsam nachzudenken.
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Der Verein »Zukunft Wattenland e.V.« will mit seinen Veranstaltungen und Aktionen Natur und Kultur in Kontakt bringen und an dieser produktiven Schnittstelle ganzheitliche Erlebnisse möglich machen. Nicht umsonst ist der Verein direkt im Deichhinterland der Harlebucht verortet, wo schon immer die natürliche Dynamik des Meeres und seiner Gezeiten auf die menschengemachte Landschaft und alltägliche Lebenswelt trafen. Ziel ist es, die Menschen an der Wattenmeerküste zu vernetzen, ihnen fachliche Inhalte zum Thema anzubieten und sie zur Diskussion über die Zukunft im Angesicht des Klimawandels und seiner Folgen für Leben, Natur und Kultur anzuregen.
Zukunft Wattenland e.V. | Friedrichsgroden 3 | 26409 Wittmund OT Carolinensiel | info@waddesea.travel | www.zukunft-wattenland.org (in Vorb.)
Weitere Informationen gibt’s hier bei KultinO.
»Im Spülsaum. Textile Installation zur Küstenlandschaft Ostfrieslands.«
– Ella Josephine Knopf & Laura Meyer | 07/2026 bis 08/2026 –
»Textilien sind Teil unseres Alltags – und zugleich ein Spiegel von Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung. Mit unserer Arbeit möchten wir zeigen, dass Kunst ein Impuls für Veränderung sein kann. Als junge Frauen wollen wir sichtbar machen, dass wir Einfluss nehmen können – auf Natur, Gesellschaft und unsere Zukunft.«
– Ella Knopf & Laura Meyer –
Die textile Landschaftsinstallation »Im Spülsaum« setzt sich künstlerisch mit der Fragilität der Küstenregion auseinander. Themen wie Sturmfluten, Klimaveränderungen und Umweltverschmutzung werden durch Materialwahl und Formgebung reflektiert.
Der Fokus soll auf den Sturmfluten vergangener Jahre und Prognosen für die kommenden Jahre liegen. Mit den Skulpturen wollen wir die unterschiedlichen Höhen darstellen. Weiche Textilien stehen dabei im Kontrast zu harten, knisternden Kunststoffplanen. Die Installation wirkt dabei wie eine angespülte Skulptur: gleichzeitig natürlich und künstlich, ein Fremdkörper in vertrauter Umgebung. Diese Ambivalenz erzeugt eine Irritation, die Aufmerksamkeit erzeugt und zur Auseinandersetzung mit dem ökologischen Wandel anregt. Das Projekt nutzt recycelte Materialien, darunter Segel, Zeltplanen, Plastikfolien, Netze und gesammelten Strandmüll. Ergänzend sind Müllsammelaktionen sowie thematisch passende Vorträge in Kooperation mit lokalen Partnern geplant. So werden Kunst, Natur und gesellschaftliche Themen vor Ort zusammengebracht und reflektiert.
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Laura Meyer und Ella Knopf lernten sich während ihrer Ausbildung zu Raumausstatterinnen in Oldenburg kennengelernt und teilen die Leidenschaft für kreative textile Arbeiten. Laura Meyer hat einen Zweifächer-Bachelor in Materielle Kultur: Textil & Pädagogik abgeschlossen und leitet heute u.a. kreative Angebote im pädagogischen Bereich mit Kindern. Ella Knopf hat ihren Bachelor in Objekt- und Raumdesign gemacht und bereits ihr Abschlussprojekt als textile Installation realisiert. Die gemeinsame künstlerische Arbeit begann während eines Auslandsaufenthalts in Neuseeland, wo sie die Verbindung von Natur und Kunst intensiv erlebt haben.
Ella Josephine Knopf & Laura Meyer | 26180 Rastede / 49685 Höltinghausen | ellaknopf.laurameyer.textil@gmail.com
Weitere Informationen gibt’s demnächst bei KultinO.
»Entdeckerpfad durch Hage«
– Die Entdeckerprofis | Stadt – Land – Erleben | 10/2025 bis 07/2026 –
»Das kulturelle Erbe einer Region erschöpft sich nicht allein in historischen Gebäuden oder Landschaften – es lebt in den komplexen Zusammenhängen zwischen Geschichte, Natur und Gesellschaft. Unser Ziel ist es, diese Bezüge mit einem Entdeckerpfad sichtbar zu machen.«
– Tanja Huppertz –
Der geplante »Entdeckerpfad durch Hage« verknüpft kulturhistorische Zeugnisse wie die Mühle, die Baukultur, die Burg Berum und das Schloss Lütetsburg mit den prägenden Themen der ostfriesischen Landschafts- und Umweltgeschichte am Übergang von Geest und Marsch – von Geologie, Landwirtschaft und Küstenschutz bis hin zu Klimawandel, Biodiversität und Fragen der Klimaanpassung. In interdisziplinärer Perspektive werden historische Entwicklungen, kulturelles Erbe und aktuelle ökologische Herausforderungen zusammengeführt und in einem innovativen digitalen Format einem breiten Publikum zugänglich gemacht. So entsteht ein niedrigschwelliges, aber immer wissenschaftlich fundiertes Angebot, das die Region in ihrer ganzen Vielfalt erfahrbar macht, Orientierung bietet und neue Zugänge zu Geschichte, Kultur und Natur eröffnet. Zukunftsrelevante, kostenfreie, nachhaltige Bildung im öffentlichen Raum.
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Als »Die Entdeckerprofis« engagieren wir uns für Bildung im öffentlichen Raum. Mit Entdeckerpfaden auf unserer deutschlandweiten Plattform www.stadt-land-erleben.de machen wir Kultur, Geschichte, Landschaften und Natur erlebbar – draußen, digital und kostenfrei. Mit fachlicher Expertise, didaktischem Anspruch und langjähriger Erfahrung schaffen wir Angebote für Städte, Dörfer und Naturräume.
Die Entdeckerprofis DE gUG (haftungsbeschränkt) | Kirchstraße 25 | 27313 Dörverden | Tel. 04234-9425620 | kontakt@stadt-land-erleben.de | www.die-entdeckerprofis.de
Weitere Informationen gibt’s demnächst bei KultinO.
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Abbildungen oben: Zwillingsmühlen in Greetsiel (Flickr, Autor: Allie Caufield, CC BY 2.0; angepasst) | Pilsumer Leuchtturm (Wikipedia, Autor: kaʁstn Disk/Cat, CC BY-SA 3.0, angepasst)| Karte Ostfriesland (Wikipedia, Autor: Onno, CC BY-SA 3.0; angepasst) |