Die aus Bielefeld stammende und international renommierte Malerin Hildegard Peters (1923-2017) sollte im Laufe ihres Lebens für das Kunstleben in Ostfriesland von nicht zu überschätzender Bedeutung werden. Nun wurde ihr anläßlich ihres 100. Geburtstages eine Ausstellung im Museum Nordseeheilbad Norderney gewidmet, in der unter anderem auch Leihgaben aus der Graphothek der Ostfriesischen Landschaft zu sehen sind.
Peters begann 1943 in Berlin bei Karl Rössing ihre Ausbildung für das künstlerische Lehramt, studierte in Marburg Kunstgeschichte bei Richard Hamann und ging anschließend als Schülerin von Otto Pankok nach Düsseldorf, bevor sie sich an der Sorbonne in Paris einschrieb. Zurück in Deutschland bestand sie 1956 das Staatsexamen für das höhere Lehramt in den Fächern Kunst, Werken, Französisch und Philosophie. Von 1956 bis 1965 lehrte sie als Kunsterzieherin an der Realschule auf der Nordseeinsel Norderney, anschließend bis zu ihrer Pensionierung am Ulrichsgymnasium Norden. Die Malerin war an Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt und trat auch im Rahmen von zahlreichen Einzelausstellungen in Erscheinung. Eine Auswahl der Werke von Hildegard Peters finden Sie auf den Seiten des Ostfriesischen Landesmuseums Emden.
Hildegard Peters engagierte sich neben ihrer Lehrtätigkeit und eigenem ausgesprochen produktivem künstlerischen Schaffen in vielfacher Weise für die Kunst in Ostfriesland. So war sie maßgeblich an der Gründung des Kunstkreises Norden beteiligt, dessen Vorsitz sie ab Mitte der 1980er für viele Jahre innehatte. Peters setzte sich für den Bund Bildender Künstler Ostfriesland ein und etablierte in Norden eine Druckwerkstatt. Mitte der 1970er Jahre war die Künstlerin dann beim Aufbau der Graphothek der Ostfriesischen Landschaft beteiligt. Die Ostfriesische Landschaft ehrte Hildegard Peters 1991 mit dem Upstalsboomtaler und 2012 mit dem Indigenat.
Vom 3. Dezember bis zum 19. Mai 2024 ist im Museum Nordseeheilbad Norderney nun eine Ausstellung zu sehen, welche die Norderneyer Jahre von Hildegard Peters zum Thema hat. Neben eigenen Werken sind auch Bilder von Künstlern zu sehen, die einen Einfluss auf Hildegard Peters Kunstschaffen hatten. Die Graphothek der Ostfriesischen Landschaft steuerte für die Ausstellung aus ihrem Bestand Werke folgender Künstler bei: Hildegard Peters, Marc Chagall, Flip van der Burgt, Herbert Dunkel und Otto Pankok.
„Von Meer zu Meer – Die Norderneyer Jahre von Hildegard Peters (1956-1965)“ / 03.12.2023-19.05.2024 / Museum Nordseeheilbad Norderney / Poppe-Folkerts-Weg 3b, 26548 Norderney / Mi + Sa, 11.00-17.00
Bildnachweis:
- „Alice Peters“ (Mutter), Hildegard Peters, 1962, Öl Auf Leinwand, 100 X 85 cm, Privatbesitz: Klein (Foto: Martinus Ekkenga SKN)
- „Lastenträger Casablanca“, Hildegard Peters, 1960, Filzstift auf Papier, 50,5 X 35 cm, Privatbesitz: Klein (Foto: Sarah Byl)
- „Die Insel Vom Wasser aus“, Hildegard Peters, 1950er, Kohle auf Papier, Ca. 10 X 13 cm Privatbesitz (Foto: Sarah Byl)
- „Hildegard Peters“, 1990, Privatbesitz (Foto: N.N.)
- „Von Meer zu Meer – Die Norderneyer Jahre von Hildegard Peters“, Ausstellungsansicht (Foto: Sarah Byl)